Analyse von chemisch labilen Glykierungsaddukten in Samenproteinen.
IPB-Chemiker/innen haben jüngst gemeinsam mit russischen Wissenschaftlern eine Methode zur Quantifizierung von chemisch labilen AGEs (Advanced Glycation Endproducts) optimiert. Anstelle der bisher verwendeten sauren Hydrolyse unter hohen Temperaturen kam dabei eine enzymatische Hydrolyse zum Einsatz, mit der es gelang, auch die chemisch und thermisch labilen Glykierungsaddukte zu erfassen. Durch dieses Verfahren war die Charakterisierung kompletter AGE-Profile möglich. Die enzymatische Katalyse benötigt allerdings wässrige Bedingungen, die die Rekonstitution der isolierten Proteine erschwert. Die Wissenschaftler verwendeten deshalb das Detergens Natriumlaurylsulfat (SDS), das nach der enzymatischen Hydrolyse wieder über Festphasenextraktion entfernt werden konnte. Anhand eines Fallbeispiels demonstrierten sie die generelle Anwendbarkeit der Methode für sensitive Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie-basierte (LC-MS) Quantifizierung. Das Präparationsprotokoll kann zudem mit Bioassays verknüpft werden.
Eine Glykierung von pflanzlichen Samen-Proteinen kann verstärkt durch lange oder falsche Lagerung auftreten und stellt eine Verschlechterung der Nahrungsmittelqualität dar.