Um ein Protein selektiv abzubauen, wird in eukaryotischen Zellen das Substrat über eine Enzymkaskade mit einer Polyubiquitinkette versehen, welches als Markierung für den proteasomalen Abbau dient. In E3-Komplexen vom SKP1/CDC53/F-Box-Protein (SCF)-Typ ist das F-Box-Protein (FBP) dabei von zentraler Bedeutung. Es verleiht dem E3-Komplex Spezifität durch direkte Interaktion mit dem abzubauenden Zielprotein (Abb. 1).
Die Auxinantwort beruht auf dem zielgerichteten Abbau von reprimierenden AUX/IAA-Transkriptionsfaktoren durch eine kernlokalisierte E3-Ligase, SCFTIR1/AFB. SCFTIR1/AFB dient zusammen mit den AUX/IAA-Zielproteinen als Ko-Rezeptor für die Auxinperzeption, wobei spezifische TIR1/AFB-AUX/IAA-Ko-Rezeptorpaare unterschiedlich "empfindlich" für Auxin sind und diverse "Auxin-Sensoren" in vivo bilden (Abb. 2).
Dieser Kleinmolekül-Sensor ist ein überaus simples und dennoch geschicktes System aus einem Leucine-rich-repeat (LRR) -F-Box-Protein (FBP), dem Zielprotein für den Ubiquitin-vermittelten Abbau, sowie einem Phosphoinositid. Die Aufklärung des TIR1-AUX/IAA-Modells war ein Durchbruch in jeder Hinsicht: Zum einen lieferte es die Antwort auf die lange gestellte Frage nach dem Auxinrezeptor. Zum anderen konnte erstmals gezeigt werden, dass ein SCFTIR1/AFB und sein Zielprotein direkt einen niedermolekularen Liganden – in diesem Fall Auxin – binden. Die Gruppe Signalintegration geht diesen zentralen Erkenntnissen weiter nach und führt Struktur-Funktionsanalysen am TIR1-Auxin-AUX/IAA-System durch. Weiterhin forschen wir an den Mechanismen zur niedermolekularen Naturstoff-E3-Ligasen-Bindung bei Pflanzen (Abb. 3).
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