Bei Hitze wachsen Wurzeln in die Tiefe.
Wissenschaftler/innen der MLU haben im Team mit Partnern vom IPB, aus Köln und der Schweiz herausgefunden, dass nicht nur die oberirdischen Pflanzenteile, sondern auch die Wurzeln auf Hitze antworten. Keimlinge der Ackerschmalwand reagierten demnach auf moderate Temperaturerhöhungen im Boden mit einem verstärkten Wachstum der Primärwurzeln. Das tun sie, um tiefere Bodenregionen mit einer besseren Wassersättigung zu erreichen, vermuten die Hallenser Wissenschaftler. Während die wärmempfindliche Zellstreckung des Sprosses bisher gut untersucht ist, weiß man über die Hitzewirkung auf die Wurzeln bisher nur wenig. In ihrer Studie zeigen die Wissenschaftler, dass auch das Wurzelwerk in der Lage ist, erhöhte Temperaturen wahrzunehmen und auf diesen Stressor - unabhängig von den Signalen aus dem Spross – zu reagieren. Diese Stressantwort wird durch einen noch unbekannten Wurzelthermosensor vermittelt, der Auxin als Botenstoff zur Weiterleitung der Temperatursignale nutzt. In der Wurzel wird dieser Wachstumsprozess aber, nicht wie beim Spross durch Zellstreckung, sondern durch vermehrte Zellteilung erreicht. Demnach ist Reaktion auf Wärme bei Spross und Wurzel durchaus ähnlich, wird aber durch unterschiedliche Prozesse erreicht, die wiederum beide vom Phytohormon Auxin vermittelt und reguliert werden.