Selektive Alkylierung von Pyrimidinverbindungen.
Pyrimidine und Pyrimidin-2(1H)-one sind gängige Ausgangsstoffe für die Synthese vielfältiger Verbindungen mit pharmakologischen Wirkungen. Beispielsweise zeigen Trihalomethyl-substituierte Pyrimidine Wirkungen als Hepatitis C-Inhibitoren oder gegen Krebs und sind daher interessante Substanzen für die Medikamentenentwicklung. Chemiker des IPB haben nun gemeinsam mit Partnern aus Brasilien neue Alkylierungsmethoden für diese Verbindungen entwickelt. Sie berichten von einer direkten und selektiven Alkylierung zur Synthese von N- oder O-alkylierten Trihalomethylpyrimidinen mithilfe von 5-Brom-Enon/Enaminon. Mit gezielt ausgewählten Substituenten an Position 6 des Pyrimidin-2(1H)-on-Rings konnte die Selektivität der Reaktion in Richtung N- oder O-alkylierter Reaktionsprodukte gesteuert werden. Ein anschließender Ringschluss an den entstandenen Enaminon-Einheiten der alkylierten Produkte mithilfe von Dinukleophilen lieferte entsprechende di- und triheterozyklische Konjugate. Die neue Methode hat den Vorteil, dass sie weniger aufwändig ist, da z.B. keine Schutzgruppen eingeführt werden müssen, um die Selektivität herbeizuführen. Mit den guten bis sehr guten Ausbeuten können auf diesem Wege wichtige Ausgangsstoffe für weitere Reaktionen hergestellt werden.
Originalpublikation:
Mateus Mittersteiner, Genilson S. Pereira, Yuri Silva, Ludger A. Wessjohann, Helio G. Bonacorso, Marcos A. P. Martins, and Nilo Zanatta. Substituent-Driven Selective N-/O-Alkylation of 4-(Trihalomethyl)pyrimidin-2(1H)-ones Using Brominated Enones. J Org Chem 2022 87 (7), 4590-4602. DOI: 10.1021/acs.joc.1c02919