Was macht Sprossen so gesund? Metabolitenanalyse von Kichererbsen und co.
Die Sprossen von Hülsenfrüchten finden wegen ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften zunehmende Beachtung. Sie gelten als nahrhafte Quelle von Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren und sind zudem reich an Alkaloiden, Flavonoiden und Terpenoiden mit hypoglykämischen, antimikrobiellen und entzündungshemmenden Aktivitäten. Wissenschaftler des IPB haben nun gemeinsam mit Partnern aus Ägypten die Metaboliten von Kichererbsen-, Favabohnen-, Bockshornklee- und Linsensprossen identifiziert und quantifiziert. Mit einem NMR-basierten Metabolomicsverfahren und multivariaten Datenanalysen konnten sie 32 Metaboliten identifizieren und für jede einzelne Sprossenart ein spezifisches Metabolitenprofil erstellen. So wurden Isoflavone ausschließlich in Kichererbsensprossen gefunden, während sich Bockshornklee durch das Vorhandensein von 4-Hydroxyisoleucin auszeichnete. Die von den Autoren vorgestellte NMR-basierte Metabolitenanalyse weist gegenüber bereits etablierten LC- und GC-MS-Verfahren einige Vorteile auf. Sie ermöglicht nicht nur eine parallele Detektion von vielen Primär- und Sekundärmetaboliten, sondern erfasst gleichzeitig auch die quantitativen Mengenverhältnisse der nachgewiesenen Substanzen. Die Methode eignet sich daher besonders zur Qualitätskontrolle bei der standardisierten Produktion von Sprossen-Extrakten. Diese werden zunehmend in Kosmetikprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt.