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Bessere Cas9-Effizienz für Gen-Knockout in Pflanzen.

Ein Team unter der Leitung von Sylvestre Marillonnet veröffentlichte kürzlich eine Preprint-Publikation zur Optimierung des Cas9-Enzyms für die Geneditierung in Pflanzen. Um ortsspezifische Mutationen herbeizuführen, wird in der Regel ein Cas9-Expressionskonstrukt durch stabile Transformation in das Pflanzengenom eingeschleust. Die Effizienz, mit der diese Konstrukte Mutationen in Ziel-Genen bewirken, kann sehr unterschiedlich sein. Bei ihren Optimierungsbemühungen fanden die Forscher heraus, dass die Verbesserung des genetischen Codes des Cas9 und die Anzahl der Kernlokalisierungssignale die Cas9-Aktivität positiv beeinflussen können. Die größte Effizienzverbesserung der Konstrukte wurde jedoch erreicht, indem 13 Introns in die Cas9-Kodierungssequenz eingebaut wurden. Dadurch stieg die Effizienz der Geneditierung beträchtlich. Keine der Transformanten, die mit einem Cas9 ohne Introns erzeugt wurden, zeigten einen Knockout-Mutanten-Phänotyp. Hingegen wiesen zwischen 70% und 100% der Transformanten, die mit intronisiertem Cas9 erzeugt wurden, mutierte Phänotypen auf. Das intronisierte Cas9 erwies sich nicht nur in Arabidopsis, sondern auch bei anderen Pflanzen wie Nicotiana benthamiana als wirksam.

Hinweis: Ein Preprint ist eine Version einer Publikation, die der formellen Begutachtung durch Fachkollegen und der Veröffentlichung in einer begutachteten Zeitschrift vorausgeht und auf speziellen Preprint-Plattformen veröffentlicht wird.

Originalpublikation:
Addition of Multiple Introns to a Cas9 Gene Results in Dramatic Improvement in Efficiency for Generation of Gene Knockouts in Plants. Ramona Grützner, Patrick Martin, Claudia Horn, Samuel Mortensen, Erin J. Cram, Carolyn W. T. Lee-Parsons, Johannes Stuttmann, Sylvestre Marillonnet bioRxiv 2020.04.03.023036; doi: https://doi.org/10.1101/2020.04.03.023036