Synthese von Peptid-Doppelringen mit neuen Mehrkomponentenstrategien.
IPB-Wissenschaftler und Partner aus Havanna haben zwei neuartige Synthesestrategien zum erfolgreichen Zusammenbau von bicyclischen Peptiden entwickelt, die miteinander verbundene und verschmolzene Ringtopologien aufweisen. Beide Multikomponenten-Makrozyklisierungsverfahren ermöglichen den gleichzeitigen Ringschluss der bzw. die Verknüpfung der entstandenen Ringe über eine Lactam-Brücke. Der erste Ansatz umfasst den Aufbau zweier miteinander verbundener β-Turns, bei denen eine doppelte Ugi-Reaktion für die Peptidverklammerung und Dimerisierung sorgt. Das zweite Verfahren - eine an Harz gebundene Ugi-Makrozyklisierung - führt zum Aufbau von lactamverbrückten Makrozyklen mit stabilen tertiären Falten. Beide Strategien sind konzeptionell neuartig, vor allem in der Art und Weise, wie die multizyklischen Peptidarchitekturen zusammengesetzt werden. Denn die Multikomponentenreaktionen werden nicht nur eingesetzt, einen makrozyklischen Ring zu schließen und damit eine Sekundärstruktur zu fixieren, sondern auch, um die Bildung der komplexen makrobizyklischen Architektur zu ermöglichen. Die Verfahren sind demnach vielversprechend für die Entwicklung von neuen Peptidwirkstoffen, so das Fazit der Wissenschaftler.
Makrozyklische Peptide können bestimmte Proteinstrukturen imitieren oder als wichtige Komponenten in Peptid-Wirkstoff-Konjugaten fungieren. Sie werden zunehmend eingesetzt, um bestimmte bioaktive Konformationen zu fixieren und ihre pharmakologischen Eigenschaften zu verbessern.