In den ersten beiden Ferienwochen besuchten wieder viele Schülerinnen und Schüler das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB). Den Anfang machte am 12. Juli die Landesschülerakademie, gefolgt von der BioByte am 18. Juli.
Die Landesschülerakademie der Hochschule Anhalt (HS Anhalt) lädt jedes Jahr Schülerinnen und Schüler von 14 bis 17 Jahren zu zwei Wochen Schnupperstudium ein. Zu den Seminaren und Praktika an der Hochschule in Köthen gehörten auch Exkursionen zu Forschungseinrichtungen wie dem IPB. Die Schülerinnen und Schüler konnten im Vorfeld aus verschiedenen Kursen wählen. Für den Biotechnologie-Kurs mit fünf neugierigen Studenten auf Probe hatten Prof. Sabine Rosahl, IPB-Forschungsgruppenleiterin und Professorin an der HS Anhalt, und ihr Team einen spannenden Tag an unserem Institut rund um das Thema CRISPR/Cas vorbereitet. Nach einem Einführungsvortrag zu dieser Gentechnik-Methode ging es ins Labor. Dort untersuchten die jungen Forscher Pflanzen, die mit CRISPR/Cas verändert wurden, um beispielsweise bestimmte Farbstoffe zu produzieren. Die Schülerinnen und Schüler mussten Pflanzenmaterial zerkleinern, DNA isolieren und DNA-Fragmente nach ihrer Größe analysieren, bekamen also einen Einblick in typische biotechnologische Laborarbeiten.
Die BioByte des Instituts für Informatik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Leibniz-Institute IPB Halle und IPK Gatersleben fand in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Klassen ließen sich eine Woche lang zeigen, was sich eigentlich hinter dem Studienfach "Bioinformatik" verbirgt. Beim Tag am IPB ging es darum, wie man pflanzliche Inhaltsstoffe bestimmen kann. Die 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen zuerst eine Führung durch die Gewächshäuser und Phytokammern sowie zu einem Massenspektrometrie (MS)-Labor. MS ist eine leistungsstarke Methode, um chemische Verbindungen zu identifizieren oder auch die chemische Zusammensetzung von Stoffgemischen zu charakterisieren. Für den anschließenden Laborversuch hatten die MS-Expertinnen Dr. Stefanie Döll und Dr. Karin Gorzolka verschiedene Früchte, wie Himbeeren und Trauben, bereitgestellt, aus denen ein Extrakt für die MS-Analyse hergestellt werden sollte. Die unzähligen Signale von chemischen Verbindungen und deren Fragmenten, die ein Massenspektrometer liefert, müssen dann ausgewertet werden. So einen Auswertungsworkflow erstellten die Schülerinnen und Schüler mit den Mitarbeitern der AG Bioinformatik und Massenspektrometrie am Computer und mussten anhand echter MS-Daten die Frage klären, „Enthält die Probe Blut oder Ketchup?“.
Wir hoffen, dass beide Initiativen den Teilnehmenden bei der Berufsorientierung helfen und den Einen oder die Andere für ein Studienfach im MINT-Bereich – vielleicht sogar in der Pflanzenforschung – begeistern konnten.
Die Landesschülerakademie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Anhalt mit dem Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt. Projektverantwortliche: Prof. Carola Griehl (HS Anhalt). Ansprechpartnerin am IPB: Prof. Sabine Rosahl.
Die BioByte wird organisiert vom Institut für Informatik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie Halle (IPB) und dem Leibniz-institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben (IPK). Weiterhin wird die BioByte von zahlreichen Partnern unterstützt. Ansprechpartner am IPB: Dr. Steffen Neumann.