Nicht nur Pflanzen bergen eine Vielzahl an Wirkstoffen, die interessant für verschiedenste Anwendungen sind. Einen noch unerschöpften Reichtum bioaktiver Substanzen bieten neben Pilzen auch Algen, die ebenfalls am IPB untersucht werden. In Kooperation mit der Hochschule Anhalt und dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) suchen die Naturstoffforscherinnen und -forscher um Prof. Wessjohann in den marinen Organismen nach Leitstrukturen für Wirkstoffe, unter anderem gegen Alzheimer. Die neurodegenerative Erkrankung wird durch Proteinablagerungen, sogenannte Fibrillen und Plaques, im Gehirn verursacht. Obwohl die Ursachen der Alzheimerentstehung noch unbekannt sind, kennt man bestimmte Enzyme, die bei der Plaqueentstehung eine Rolle spielen. Im Rahmen des Kooperationsprojekts fanden die Wissenschafterinnen und Wissenschaftler nun in Algen Hemmstoffe gegen solche Enzyme. Derzeit werden die Stoffe und ihre Wirkungsweise eingehend charakterisiert.
An der Hochschule Anhalt werden mittels modernster Bioreaktoren Algen zur Wirkstoffgewinnung kultiviert. Dazu gehört auch die Ölgewinnung aus Mikroalgen als erneuerbarer Energiequelle, erklärt Prof. Griehl, Expertin für Algenbiotechnologie der Hochschule Anhalt. Da Algen nur Licht und Kohlenstoffdioxid zum Wachsen benötigen, sind sie eine vielversprechende Ressource für die Zukunft.
Am 9. März 2017 um 18:30 berichtete 3sat in der Sendung nano darüber. Die Sendung kann in der 3sat-Mediathek abgerufen werden. Ab Minute 22:00 beginnt der Beitrag über Algenforschung.