Phospho-Immuno-Kaskaden: Neueste Erkenntnisse zur pflanzlichen Immunität zusammengetragen.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Abteilung Biochemie pflanzlicher Interaktionen haben jüngst einen Übersichtsartikel zum komplizierten Zusammenspiel von Signalwegen in der pflanzlichen Immunantwort veröffentlicht. Dabei konzentrierten sie sich – ihrer Expertise entsprechend – auf die universellen zellulären Schaltkreise der Phosphorylierung, die auch bei der pflanzlichen Immunität eine tragende Rolle spielen. Der Artikel fasst neueste Erkenntnisse zu den wichtigsten immunitätsrelevanten intrazellulären Proteinkinasen/Phosphatasen und deren Interaktionen im Signalnetzwerk zusammen. Die Autoren erörtern, wie kalziumabhängige Proteinkinasen (CDPKs), gemeinsam mit mitogen-aktivierten Proteinkinasen (MAPKs) und verschiedenen Proteinphosphatasen im Zusammenspiel verschiedener zellulärer Signalkaskadenszenarien eine Art Phosphocode bilden, anhand dessen die Zelle je nach Gefahrenlage über Richtung, Intensität, Dauer und Regulation einzelner Signalwege entscheidet. Um die Bedeutung der Phosphorylierung zu unterstreichen, gehen die Hallenser Wissenschaftler auch auf die Strategien der Erreger ein, die pflanzlichen Immunsignalwege zu unterlaufen. Das zeigen beispielsweise jüngste Entdeckungen zur Bildung von pathogeneffektor-basierten Resistosomen, die sich zu kalziumdurchlässigen Poren formieren.