Iris Band zeigt Städte aus der Vogelperspektive am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie

Ab sofort zur Veröffentlichung frei - 23.10.2006

Die renommierte Hallenser Künstlerin Iris Band wird ab dem 25. Oktober das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) mit ihren Bildern beehren. Das Motto Stadtansichten ist Programm. Neben ihren von Hal­lensern sehr ge­schätzten Darstellungen von markanten Knotenpunkten der Saalestadt, wird Iris Band auch Blicke auf Orte außerhalb des lokalen Ge­sichtsfeldes präsentieren. Mit Bildern von London oder Kairo, gleich nebenan von Halle passt diese Ausstellung nicht nur wun­derbar zum 1200-jährigen Stadt­ju­bi­läum; sie reiht sich auch mühelos ein in das The­menjahr der Franckeschen Stiftungen: Die Welt statt der Provinz.

Zwei Attribute machen die Stadtansichten der 45-Jährigen unverwechselbar: Zum einen die Perspektive, zum anderen die Art und Weise der Gestaltung. Wer ihre Bil­der kennt, weiß, dass sie Kirchen und prominente Gebäude größ­tenteils aus ent­rückter Ferne, aus der Vogelperspektive darstellt. "Früher bin ich oft mit meinem Fotografen in Kleinflug­zeu­gen über Halle geflogen und ha­be die Sicht von ganz oben mit der Kamera festge­halten", erzählt die Mutter von zwei Kindern. Die Fotos dienten dann als geistige Ma­trize für den ei­gent­lichen Mal-Akt. "Heute geht das natürlich einfacher, man findet überall und von allen Stadtteilen der Welt Luftbildaufnahmen."

"Dieser Blick von oben sorgt für Entfremdung; er mutet fast an wie ein Schnittmuster", weiß die Künstlerin. "Trotzdem kann man bei genauerer Be­trachtung die einzelnen Gebäude sehr wohl erkennen. Man findet hier das Bild im Bild." Die asymmetrische Anordnung kleinster Mal-Einheiten ergibt am Ende eine gelungene Synthese aus De­tails, die alleine gar nicht bestehen können, sondern ihre Einzigartigkeit aus der Ver­wobenheit mit dem Ge­samt­bild beziehen. Mit diesen Bildteppichen schafft Iris Band fließende Übergänge zwischen Malerei und Grafik, zwischen bildlicher und abstrakter Darstellung.

Hinzu kommt die für sie typische Experimentierfreude mit Hintergrund und Ma­te­rialen. Man findet unter ihren Werken selten Leinwände, die einfach nur bemalt sind. Vielmehr überträgt, kratzt und spachtelt sie die Farbe auf einen Hintergrund, dem sie durch aufgeklebte Pappen, Stoffe und diverse Fund­stücke eine raue, erhabene Topo­grafie verleiht. Das macht die Bilder plas­tisch, dreidimensional und fast haptisch er­lebbar. Als Betrachter bekommt man den Eindruck, dass bei Iris Band das Begreifen von Vielfalt und Struk­tu­ren ein manueller Prozess ist, bei dem die Arbeit und der Spaß die wichtigsten treibenden Faktoren darstellen. Mit dieser ganz eigenen Art der Gestaltung platziert die Malerin ihre Werke außerhalb jeden stilistischen Rahmens. Und sie brennt ihren Namen nicht nur in ihre Werke sondern auch ins Bewusstsein des Betrachters.

Wir möchten alle Interessenten ganz herzlich zur Vernissage einladen, die am

25. Oktober um 17.00 Uhr
im Foyer des IPB am Weinberg 3

stattfinden wird. Eine Vorstellung der Künstlerin erfolgt durch Manfred Keil. Im An­schluss an die Vernissage besteht die Möglichkeit einer Führung durch das Institut. Die Ausstellung kann bis Ende November, werktags von 9.00 -16.00 Uhr im IPB besichtigt werden.

Iris Band wurde 1961 in Meißen geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Studium an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung in Halle in den Fächern Emaille/Metall und Malerei. Seither ist sie äußerst erfolgreich als freischaffende Künstlerin tätig. Sie beteiligte sich an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen; ihre Werke wurden mehrfach preis­ge­krönt.

Diese Seite wurde zuletzt am 08 Nov 2012 geändert.