Transgene Pflanzen und ein buntes Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften

Trotz des zeitgleich stattfindenden Viertelfinales der Fußball-EM besuchten uns dieses Jahr über 400 Gäste zur Langen Nacht der Wissenschaften am 5. Juli. Erstmals wurden am IPB zu diesem Event gen-editierte und transgene Pflanzen und Bakterien gezeigt. Das Interesse war riesig, es wurde viel gefragt, gestaunt und diskutiert. Sowohl die unter UV-Licht leuchtenden CRISPR/Cas-Pflanzen, als auch die Beetenrot-herstellenden lila Tomaten und Tabakpflanzen, und erst recht die korallenfarbstoffproduzierenden bunten Bakterien ernteten bei unseren Gästen viel Beachtung und mitunter große Bewunderung. Besonders bei den gentechnisch veränderten Pflanzen herrschte ein   großer Informationsbedarf, dem wir mit Postern, Handouts, Infomaterial und natürlich im persönlichen Gespräch begegneten. Wie man Pflanzen transgen macht, wie die Genschere funktioniert und welche Unterschiede es gibt zwischen konventioneller Züchtung, grüner Gentechnik, und den neuen CRISPR-basierten Technologien – all diese Fragen wurden zur Langen Nacht intensiv von allen denkbaren Seiten beleuchtet und diskutiert.

Zur Erfrischung und Erbauung gab’s dieses Jahr wieder süßen Tee aus der japanischen Hortensie und einen Geruchsquiz, der sich für manche Nasen als durchaus hürdenreich erwies. Wer wissen wollte, wie seine herbstliche Pilzsammlung auf Agarplatten aussieht, kam beim Betrachten der vielfältigen farbigen Pilzkulturen auf seine Kosten. All diese Farb-, Geruchs-, Geschmacks- und sonstige Naturstoffe werden von Enzymen hergestellt und wie ein solches Enzym funktioniert, konnten die Gäste am 3D-Modell am Computermodellingstand erfahren. Ebenso eindrücklich war die Präsentation der Säulenchromatagrophie – ein Verfahren, mit dem pflanzliche und pilzliche Inhaltsstoffe aus einem Stoffgemisch herauslöst und isoliert werden können. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Papierchromatografie, mit der unsere jüngeren Gäste Filzstiftfarben in ihre Bestandteile auftrennen konnten.

Insgesamt ist zu sagen: Es war ein sehr intensiver und fruchtbringender Abend. Ein weiterer Schritt ist getan, die Akzeptanz der neuen Züchtungsmethoden zu erhöhen.