Metabolomics enthüllt trockentoleranten Eukalyptus.
Eukalyptusbäume sind eine wichtige Quelle für Holz, Bioenergie und Zellstoff für die Papierindustrie. Daher baut man die ursprünglich in Australien und Südostasien beheimateten Bäume weltweit großflächig in vielen tropischen Regionen an. Nicht immer bieten diese Plantagen optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum, was eine Analyse und Bewertung der jeweils vorherrschenden Stressfaktoren, wie Dürre und Nährstoffmangel sinnvoll erscheinen lässt. Brasilianische Wissenschaftler haben jüngst im Verbund mit dem IPB die Auswirkungen von Trockenstress auf die Pflanzen untersucht. Dabei ging es konkret um die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe in den Eukalyptusblättern.
Zu diesem Zweck haben sie Sämlinge von 13 kommerziell erhältlichen Klonen unter guten und schlechten Bewässerungsbedingungen angebaut und anschließend eine Bestandsaufnahme aller Stoffwechselprodukte aus den Blattextrakten vorgenommen. Im Ergebnis dieser Metabolomics-Untersuchungen fanden sie über 100 molekulare Marker, die sich entsprechend entweder bei Wassermangel oder unter optimalen Bewässerungsbedingungen in den Eukalyptusblättern anreicherten. Anhand dieser Metabolitenprofile konnte das Team jene Klone identifizieren, die sich durch eine gute Trockentoleranz auszeichneten. So bildeten die toleranten Pflanzen unter Wasserdefizit erhöhte Mengen an verschiedenen Substanzen wie Arginin, Kaffeesäuren und Tanninen, während bei den empfindlichen Klonen unter Trockenstress beispielsweise eine starke Verringerung ihrer Glukosemenge nachgewiesen wurde. Die Ergebnisse können künftig zur frühzeitigen Erkennung von trockentoleranten Phänotypen und deren Anbau in regenarmen Regionen genutzt werden.

