Struktur von komplexem Naturstoff aufgeklärt.
IPB-Chemiker haben gemeinsam mit Partnern aus Deutschland und Indonesien die Struktur des bisher unbeschriebenen Naturstoffes Lumnitzeralacton aufgeklärt. Das Derivat der Ellagsäure stammt aus der indonesischen Mangrovenart Lumnitzera racemosa Willd. Zur Strukturaufklärung des komplexen Ringsystems von Lumnitzeralacton zogen die Wissenschaftler alle Register der verfügbaren Analysemethoden und konnten mittels hochauflösender Massenspektrometrie, diversen NMR-Methoden und computergestützten Modellierungen schließlich zum Erfolg gelangen. Es wurden zudem mögliche Biosynthesewege vorgeschlagen, an denen Mangroven-assoziierte Pilze beteiligt sind.
Lumnitzera racemosa Willd. ist von den Küsten Ostafrikas bis zum Indo-West-Pazifik und im Malaiischen Archipel weit verbreitet. Extrakte der Mangrovenart werden in der traditionellen Medizin gegen Schlangenbisse, Rheuma, Asthma, Diabetes und diverse Hauterkrankungen eingesetzt. Auch mittels wissenschaftlicher Methoden konnten für die Pflanzenextrakte antibakterielle, entzündungshemmende, krebshemmende sowie blutdruck- und blutzuckersenkende Aktivitäten nachgewiesen werden. Dabei erwiesen sich Tannine und die Derivate der Ellagsäure als besonders vielversprechend. Manche der bioaktiven Verbindungen stammen jedoch nicht aus der Pflanze selbst, sondern vielmehr aus assoziierten Mikroorganismen, inklusive verschiedener Pilz-Endophyten.

