In diesen Sommerferien war das IPB gleich zweimal Anlaufpunkt für Schülerprogramme. Sowohl die BioBYTE Sommerschule der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) als auch das MINT-Lab der Hochschule Anhalt waren kürzlich an unserem Institut für einen Thementag zu Gast.
Zur einwöchigen Sommerschule BioBYTE kamen 18 Schülerinnen und Schüler an die MLU nach Halle, um das Studienfach Bioinformatik kennenzulernen. Beim Thementag am IPB ging es darum, wie man Stoffwechselprodukte der Pflanzen identifizieren kann. Unter Anleitung von Dr. Stefanie Döll und Sylvia Krüger (Abt. Stress- und Entwicklungsbiologie) konnten die Teilnehmenden vormittags selbst im Labor Hand anlegen und Pflanzenmaterial aufarbeiten. Der hergestellte Extrakt wurde danach per Massenspektrometrie analysiert. Mit dieser Methode können hochempfindlich und sehr umfassend chemische Verbindungen aus Pflanzenextrakten identifiziert und quantifiziert werden. Dieser Forschungsbereich – auch bekannt unter dem Begriff Metabolomics – ist eines der Spezialgebiete des IPB.
Die bei den Analysen gewonnenen Daten sind oft so umfangreich, dass sie meist nur mit Hilfe bioinformatischer Methoden ausgewertet werden können. Also ging es am Nachmittag vor dem Computer weiter. Bioinformatiker Hendrik Treutler vom IPB zeigte den Schülerinnen und Schülern, wie man Metabolomics-Daten analysiert. Unter anderem durften sich die jungen Leute daran probieren, Datensätze von Blut und Ketchup zu unterscheiden. Die BioBYTE wurde vom Institut für Informatik der MLU sowie dem IPB, dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben, dem Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig und dem Wissenschaftscampus Halle zum ersten Mal in diesem Jahr organisiert.
Das MINT-Lab der Hochschule Anhalt war dieses Jahr mit acht Schülerinnen und vier BetreuerInnen zu Gast, um Laborluft zu schnuppern. Prof. Sabine Rosahl und ihre MitarbeiterInnen hatten wieder verschiedene Experimente vorbereitet. Die Teilnehmerinnen sollten nachweisen, ob eine Pflanze erfolgreich gentechnisch verändert wurde oder nicht. Dafür färbten sie beispielsweise Blätter von Kartoffelpflanzen, die mit der neuen Geneditierungsmethode CRISPR-Cas9 gentechnisch verändert wurden. Mit der Färbung wurde festgestellt, ob eine Pflanze die Fähigkeit verloren hatte, einen bestimmten Abwehrstoff herzustellen.
„Das ist tatsächlich aktuell Teil der Arbeit eines meiner Doktoranden. Wir wollen damit besser verstehen, wie sich die Pflanze mit diesem Stoff gegen den Erreger der Kraut- und Knollenfäule wehrt.“ erklärt Prof. Rosahl während sie den Schülerinnen eine Phytokammer zeigt, in denen die Kartoffelpflanzen angezogen werden. Sobald die Tür zu der hell beleuchteten Kammer aufging, wurden sofort die Handys und Kameras gezückt, denn beim MINT-Lab filmen und fotografieren die Teilnehmerinnen was das Zeug hält. Am Ende des zweiwöchigen Schnupperstudiums an verschiedenen Stationen schneiden sie wieder alles zu einem bunten YouTube-Video zusammen, das man dann auf dem „Make up your MINT!“ Kanal anschauen kann: www.youtube.com/c/Make-up-your-mintDe

