Georg Forster-Preisträger aus Ägypten kommt ans Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) und ans IPB.

Georg Forster-Preisträger aus Ägypten kommt ans Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) und ans IPB.

Prof. Dr. Mohamed Ali Farag

Der Pharmakologe Prof. Dr. Mohamed Ali Farag von der Universität Kairo in Ägypten wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) mit dem Georg Forster-Forschungspreis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und ermöglicht es, Forschenden aus Schwellen- und Entwicklungsländern, Kooperationen mit Kolleginnen und Kollegen in Deutschland zu etablieren und auszubauen.

Prof. Farag wird seine Expertise insbesondere in der Erforschung von Wirkstoffen aus dem Meer einbringen. Im Rahmen seines Aufenthalts (sechs Monate verteilt auf drei Jahre) wird er in der Aquarienanlage des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) an Weichkorallen mitforschen und in der Abteilung von Prof. Ludger Wessjohann am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) die dazugehörigen chemischen Analysen durchführen.

Zu Mohamed A. Farags Fachgebieten zählen die Naturstoffchemie, Pflanzenbiochemie und die Metabolomik, die sich mit dem Stoffwechsel von Zellen und Geweben beschäftigt. An der Universität Kairo arbeitet er als Professor für Lebensmittelchemie und leitet das Graduiertenprogramm der Universität. In Ägypten hat er das erste Labor für Pflanzenmetabolomik in Afrika gegründet.

Mohamed Farag arbeitete bereits 2009 und 2010 mit einem Postdoktorandenstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie in Halle und forschte später gemeinsam mit Hildegard Westphal und Achim Meyer vom ZMT und Ludger Wessjohann vom IPB über das Bleichverhalten von Weichkorallen ("Korallensterben") unter Stress, wie ihn z.B. klimawandelbedingte Meereserwärmung erzeugen kann, sowie der dabei entstehenden Änderung des Stoffwechsels.

Professor Farag wurde an der Texas Tech University promoviert. Nach weiteren Stationen in den USA als Postdoc-Stipendiat an der Samuel Noble Foundation (USA) und am James Graham Brown Cancer Center wurde er 2005 Assistenzprofessor an der Fakultät für Pharmazie der Universität Kairo in Ägypten. Seit 2009 lehrt Farag auch als Gastprofessor an der Technischen Universität München. Im vergangenen Monat wurde er zum Mitglied der World Academy of Sciences (TWAS) gewählt, die ihm 2014 auch den Preis für Wissenschaftsdiplomatie verlieh. Prof. Farag ist zudem Mitglied der Akademie der Wissenschaften ASRT in seinem Heimatland. Er war Mitglied der ägyptischen Jungen Akademie der Wissenschaften (EYAS) und der Global Young Academy (2013 – 2018). Mohamed Farag wurde mit zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis für Grundlagenforschung der afrikanischen Akademie der Wissenschaften, dem Exzellenz-Preis der ASRT und dem Abdul Hameed Shoman-Forscherpreis.

Über den Georg Forster-Forschungspreis

Der Georg Forster-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung geht an Forschende aus Schwellen- und Entwicklungsländern, die international hoch anerkannt sind und mit ihrer Arbeit helfen, entwicklungsrelevante Fragestellungen zu lösen. Die Preisträger werden von Fachkollegen aus Deutschland nominiert und eingeladen, Forschungskooperationen mit ihnen aufzubauen oder zu stärken. Der mit je 60.000 Euro dotierte Forschungspreis wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und ist nach dem Naturforscher, Reiseschriftsteller und Journalisten Georg Forster (1754-1794) benannt, einem Freund Alexander von Humboldts. Auch dem Internationalen Begegnungshaus der Universität Halle diente er als Namensgeber.

Prof. Dr. Mohamed Ali Farag