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30.06.2020

Starker Beitrag zur Nationalen Forschungsdateninfrastruktur

Pressemitteilung der Leibniz-Gemeinschaft 8/2020 vom 30.06.2020

Leibniz-Einrichtungen an sieben Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) beteiligt

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) hat in der vergangenen Woche die Förderung von neun Konsortien zum Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) beschlossen. An sieben der neun geförderten Konsortien sind mehr als 30 Leibniz-Einrichtungen beteiligt. Das Konsortium für die Sozial-, Bildungs-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD) wird vom GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften koordiniert. Die NFDI dient dem Aufbau einer koordinierten vernetzten Informationsinfrastruktur zur systematischen Nutzbarmachung von Forschungsdaten in Deutschland.

Der mehrstufige wissenschaftsgeleitete Auswahlprozess der ersten Förderrunde führte zur Bewilligung von neun aus 22 antragsstellenden Konsortien. Pro Konsortium sind jährliche Fördersummen zwischen zwei und fünf Millionen Euro vorgesehen. Das FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur ist zudem gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie damit betraut, die Gründungs- und Aufbauphase des NFDI-Direktorats zu begleiten, bis dieses im Jahr 2021 in eine eigene Rechtspersönlichkeit übergehen wird. Gründungsdirektor der NFDI ist York Sure-Vetter, der von 2009 bis 2015 Präsident des GESIS – Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften war.

Leibniz-Präsident Matthias Kleiner freut sich über das gute Abschneiden der Leibniz-Einrichtungen in der ersten Bewilligungsrunde: „Für die Leibniz-Gemeinschaft spielen Forschungsinfrastrukturen und insbesondere Informationsinfrastrukturen seit jeher eine zentrale Rolle. Auf der Basis höchster wissenschaftlicher Ansprüche stellen wir damit der gesamten Wissenschaft weltweit exzellente Rahmenbedingungen und Grundlagen für ihre Forschung zur Verfügung. Über die Nationale Forschungsdateninfrastruktur können wir diese Leistungen jetzt noch besser hinsichtlich systematischer Erschließung und Nutzbarkeit, nachhaltiger Sicherung und in nationaler Vernetzung anbieten. Auch bei der methodischen Weiterentwicklung und der Erarbeitung gemeinsamer disziplinengerechter Datenmanagementstandards werden die Leibniz-Institute wichtige Beiträge leisten können.“

Die Konsortien mit Leibniz-Beteiligung im Einzelnen:

  • KonsortSWD - Konsortium für die Sozial-, Bildungs-, Verhaltens- und Wirtschafts­wissenschaften. Federführend: Leibniz-GESIS (Sprecher: Christof Wolf), beteiligte Leibniz-Institute: GESIS, LIfBi, DIPF, WZB, SOEP/DIW, ZBW, IDS, IWH, ZEW, ZPID, RWI, ifo. www.ratswd.de/konsortswd
  • NFDI4Cat - NFDI für Wissenschaften mit Bezug zur Katalyse. Federführend: DECHEMA ‑ Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (Sprecher: Matthias Beller/Leibniz-LIKAT), beteiligtes Leibniz-Institut: LIKAT. http://gecats.org/NFDI4Cat.html
  • NFDI4Health - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für personenbezogene Gesundheitsdaten. Federführend: ZB MED, beteiligte Leibniz-Institute: BIPS, DIfE. www.nfdi4health.de
  • NFDI4Chem - Fachkonsortium Chemie in der NFDI. Federführend: Friedrich Schiller Universität Jena & Leibniz-TIB (Co-Sprecher: Oliver Koepler/Leibniz-TIB), beteiligte Leibniz-Institute: TIB, IPB, FIZ KA. www.nfdi4chem.de
  • NFDI4BioDiversität - Biodiversität, Ökologie und Umweltdaten. Federführend: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, beteiligte Leibniz-Institute: DSMZ, IPK, FBN, IfL, IGB, ZFMK, MfN, SGN/BIK-F, IÖR, ZMT. www.nfdi4biodiversity.org
  • NFDI4Culture - Konsortium für Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern. Federführend: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, beteiligte Leibniz-Institute: FIZ KA, TIB, HI, IEG, RGZM, GNM, DM, MfN. https://nfdi4culture.de
  • NFDI4Ing - Nationale Forschungsdateninfrastruktur für die Ingenieurwissenschaften. Federführend: RWTH Aachen, beteiligtes Leibniz-Institut: TIB. https://nfdi4ing.de/

Die Auswahl der Konsortien erfolgte auf Grundlage einer Förderempfehlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft nach einem mehrstufigen wissenschaftsgeleiteten Prozess, in den auch zahlreiche internationale Gutachterinnen und Gutachter einbezogen waren.

Hintergrund NFDI:
Die NFDI soll die heute oft dezentral, projektförmig und temporär gelagerten Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschließen. Die NFDI wird von Nutzern von Forschungsdaten und von Infrastruktureinrichtungen ausgestaltet, die dazu in und zwischen Konsortien zusammenarbeiten. Die NFDI soll Standards im Datenmanagement setzen und als digitaler, regional verteilter und vernetzter Wissensspeicher Forschungsdaten nachhaltig sichern und nutzbar machen.
Für Aufbau und Förderung der NFDI werden Bund und Länder vorbehaltlich der Mittelbereitstellung durch ihre gesetzgebenden Körperschaften von 2019 bis 2028 jährlich bis zu 90 Millionen Euro im Endausbau bereitstellen; hiervon bringt der Bund 90 Prozent auf, zehn Prozent der Kosten tragen die Länder. Insgesamt sind drei Bewilligungsrunden vorgesehen.

Weitere Informationen zur NFDI finden Sie unter www.nfdi.de sowie zu Forschungsinfrastrukturen in der Leibniz-Gemeinschaft unter www.leibniz-gemeinschaft.de/infrastrukturen/forschungsinfrastrukturen-in-der-leibniz-gemeinschaft.html.

Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
Christoph Herbort-von Loeper
Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
Mobil: 0174 / 310 81 74
herbortno spam please@leibniz-gemeinschaft.de

Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen ‑ u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.
www.leibniz-gemeinschaft.de

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