20.02.2020

Nachweis von Anthrachinonen in komplexen Stoffgemischen.

Naturstoffchemiker des IPB haben jüngst einen effizienten Ansatz zum Nachweis von Anthrachinonen in komplexen Stoffgemischen vorgestellt. Für die Identifizierung der Naturstoffe kombinierten sie zwei verschiedene Analysemethoden, nämlich Hochleistungs-Dünnschichtchromatographie (HPTLC) und hochauflösende Massenspektrometrie mit negativer Ionen-Desorptions-Elektrospray-Ionisation (DESI-HRMS). Mit diesem Ansatz wiesen die Hallenser Wissenschaftler bekannte Anthrachinone, wie Emodin oder Skyrin, in Rohextrakten von chilenischen Pilzen der Gattung Cortinarius nach. Anthrachinone stellen als Farbstoffe chemotaxonomisch wichtige Markerverbindungen dar. Sie sind auch in Heilpflanzen, wie Aloe und Rhabarber weit verbreitet und weisen eine Vielzahl von pharmazeutischen Effekten auf. Die in Foods publizierte Machbarkeitsstudie kann demnach künftig für den Nachweis von Farbstoffen auf Anthrachinonbasis in Medizinalpflanzen, aber auch in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie verwendet werden.

Referenz:
Annegret Laub, Ann-Katrin Sendatzki, Götz Palfner, Ludger A. Wessjohann, Jürgen Schmidt & Norbert Arnold, HPTLC-DESI-HRMS-Based Profiling of Anthraquinones in Complex Mixtures—A Proof-of-Concept Study Using Crude Extracts of Chilean Mushrooms. Foods 2020, 9(2), 156; https://doi.org/10.3390/foods9020156