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06.02.2023

EU-Fördermittel zur Erforschung der pflanzlichen Abwehr: IPB-Wissenschaftlerin gewinnt ERC Consolidator Grant

Pressemitteilung des IPB vom 6. Februar 2023

Debora Gasperini

Debora Gasperini, Forschungsgruppenleiterin am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) hat sich erfolgreich um den Konsolidierungszuschuss des Europäischen Forschungsrats (ERC Consolidator Grant) beworben. Damit erhält sie für die nächsten fünf Jahre Fördermittel in Höhe von fast zwei Millionen Euro, um ihre wissenschaftlichen Projekte voranzutreiben. Die promovierte Biologin untersucht die molekularen Grundlagen von Abwehr- und Anpassungsreaktionen, die Pflanzen nach Verwundung aktivieren. Dabei spielt das Phytohormon Jasmonat eine entscheidende Rolle.

 

Das bewilligte Forschungsvorhaben trägt den Namen MECHANOJAS und zielt darauf ab, jene

biophysikalischen Signale zu untersuchen, die die Produktion des Jasmonats innerhalb der Pflanze steuern. Jasmonat gilt als Stress- und Verwundungshormon. Es ist für den Schutz der Pflanze vor zahlreichen biotischen und abiotischen Herausforderungen, wie Insektenfraß und Temperaturextreme, unerlässlich. Die Vorstufen des Phytohormons sind als mehrfach ungesättigte Fettsäuren Bestandteile der zellinternen Plastidenmembranen. Bei Verwundung und anderen Stresssignalen werden diese Fettsäuren aus ihrem Membranverbund entlassen und stehen so der Jasmonatproduktion zur Verfügung. Bei der Initiierung der Jasmonatbiosynthese scheinen geänderte Druckverhältnisse innerhalb der Zellen eine entscheidende Rolle zu spielen. Welche Arten von Stresssignalen für diese Initialzündung notwendig sind und wie genau diese Signale an die Plastiden übertragen werden, ist jedoch nicht bekannt. Diese kritische Wissenslücke soll durch MECHANOJAS geschlossen werden. Debora Gasperini will dafür mit interdisziplinären Ansätzen und nicht ohne Risiko neue Wege beschreiten, die zur Verbesserung der Pflanzengesundheit unter veränderten Umweltbedingungen führen können.

 

Mit dem Consolidator Grant sollen exzellente promovierte Wissenschaftler in einer entscheidenden Phase ihrer Karriere bestärkt werden, ihre Ideen unabhängig zu verfolgen und sich als führende Köpfe auf ihrem Gebiet zu etablieren. Debora Gasperini ist eine von 321 Eliteforscher/innen aller Fachrichtungen, die in 18 EU-Mitgliedsstaaten von den Mitteln des Europäischen Forschungsrats in Höhe von 657 Millionen Euro profitieren. Diese Gelder sind Teil des EU-Programms Horizont Europa.

 

Ansprechpartnerin:
Debora Gasperini

 

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