Projektgruppe Fungizide
Pilze stellen mit geschätzten 106 Arten eine der größten Organismengruppen unseres Globus dar. Sie leben häufig in enger Symbiose mit Pflanzen (Mykorrhiza). Zurzeit kennt man nur ca. 5% (75.000) aller Arten. Die Potenzen des nur teilweise erforschten Reservoirs dieser Organismengruppe sind bei weitem nicht ausgeschöpft. Ausgewählte parasitische/pathogene aber vor allem Höhere Pilze (Basidiomycetes) sind somit eine ergiebige Quelle für vielfältig nutzbare neue Naturstoffe. Das fungizide Potential der als Mycelium kultivierbaren Stämme unserer Lebendsammlung (siehe AG Daten und Ressourcen) wird u.a. durch Konfrontationsexperimente identifiziert, alternativ werden die fungizid-wirkenden Inhaltsstoffe direkt aus gesammelten Pilzfruchtkörpern isoliert und charakterisiert.
Arten der Gattung Hygrophorus sind eine ergiebige Quelle fungizider Verbindungen. |
Hygrophoron B12 | 4-Oxooktadeka-2-en-säure, ein Antibiotikum aus der Oxocrotonat-Gruppe> |
Standardisierte Assays mit Stämmen der Kultursammlung Halle (KSH)
In ersten Wirkungsstudien wird die Breite der antibiotischen Eigenschaften in standardisierten Assays, v.a. auf phytopathogene Pilze und Oomyceten untersucht und ggf. durch anschließende chemische Modifizierung in ihrer Aktivität gesteigert.
Der Pilzstamm KSH 009 hemmt das Wachstum des phytopathogenen Pilzes und Erregers der Kraut- und Knollenfäule Phytophthora infestans |
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Der Pilzstamm KSH 218 hemmt das Wachstum des phytopathogenen Pilzes Botrytis cinerea |
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Der Pilzstamm KSH 290 hemmt das Wachstum des phytopathogenen Pilzes Septoria tritici |